Kapitel 5, Lektion 6: Stufendreiklänge Moll 1
Die Stufendreiklänge in Moll
Da Moll auf la beginnt, kommen auf den Stufen 1, 4 und 5 (Tonika, Subdominante und Dominanten) andere Akkorde zu liegen. Mollakorde. Die Stufendreiklänge und ihre Reihenfolge ist die gleiche wie in Dur, aber es ändert sich die Zuordnung zu den Funktionen.
Beispiel: Der verminderte Dreiklang auf ti liegt in Dur auf Stufe 7, in Moll auf Stufe 2. Und wird auch ganz anders interpretiert ...
Funktion ... | ... kann übenommen werden von ... | Dürfen Sie sich merken! | Ausgeschmückt |
Tonika | t | Spannungslos | Idealer Start und Endpunkt der harm. Entwicklung. Ruhepol. Spannungslos. Stabil. |
Subdominante | s und s6 | Spannungslos "Klangvoll" | Gegenpol zur Tonika, gerne an Höhepunkten. Danach kann es Richtung Dominante oder Tonika gehen, das bedeutet: Spannungslos. Stabil. |
Dominante | D (aber nicht d) | Spannungsreich | In der "natürlichen" Molltonleiter gibt es keine funktionierende spannungsreiche Dominante. mi-so-ti funktioniert nicht. Nur mi-si-ti mit der Hochalteration si. |
Für die drei Funktionen Tonika, Subdominante und Dominante stehen viel weniger Akkorde zur Verfügung. Der Grund: Die Dur-Nebenharmonien in Moll kommen eher selten als Vertreter in Frage, da sie sofort das Empfinden hin zur parallelen Durtonart kippen.
Moll ist daher eine labilere Tonart.