Kurs: Transponieren
Transponieren ist normalerweise das Übertragen eines Musikstücks auf eine andere Tonhöhe. Die Tonart, i.d.R. Dur oder Moll, bleibt erhalten. Das Lied wird einfach tiefer oder höher.
Das macht man oft bei Singstimmen, um die Tonhöhe an die Singstimme der Sänger und Sängerinnen anzupassen. Ist "Autumn Leaves" in F zu hoch für die Sängerin, spielt man es in E oder noch tiefer. Man transponiert von F nach E.
Wer jemals den Eurovision Song Contest gesehen hat: Bei vielen Liedern gibt es am Ende eine Rückung. Der Refrain wird nochmal wiederholt, aber einen Halbton höher. Transponieren, um die Spannung zu erhöhen.
In der Solmisation würden wir dann dasselbe nochmal singen, nur einen Halbton höher. Sprich: do-re-mi bleibt do-re-mi, auch wenn ich es einen Halbton höher singe.
In diesem Kurs meine ich mit Transponieren etwas ganz ähnliches: Wir ändern die Tonsilben, ohne aber das Lied zu ändern.
Das kam in den Kursen zu den Kirchentonarten ständig vor. Beispiele:
- dorisch startet entweder auf re, wenn es sich um Notation ohne Alteration handelt, oder
- dorisch startet auf la, um die Ähnlichkeit zu Moll bewusst zu machen. Das macht aber die Alteration fi nötig, damit es gleich kling.
- Im Kurs "Tonraum Moll" starte ich in Lektion 4 eine Molltonleiter sogar auf do, um sie mit der Durtonleiter vergleichen zu können.
Daraus leiten sich bereits folgende Erkenntnisse ab:
- Wenn ein Stück auf einer anderen Tonsilbe starten soll, sind ein oder mehrere Alterationen erforderlich, um den Klang nicht zu verändern.
- Theoretisch könnte man ein Lied auf jeder Tonsilbe starten. Die übrigen Töne müssen dann entsprechend alteriert werden.