Lektion 4: Beispiel 2
Die Aufgabe
Ich möchte die Kirchentonarten ionisch, mixolydisch und aeolisch miteinander vergleichen. Dazu sollen alle auf do starten, denn sie lauten sehr unterschiedlich:
- do re mi fa so la ti do
- so la ti do re mi fa so
- la ti do re mi fa so la
Hier sehe ich, dass es keine Alterationen gibt, und alle auf unterschiedlichen Tonsilben starten.
Die Lage der Halbtonschritte mi-fa und ti-do kann ich noch erkennen. In wievielen Tönen unterscheiden sie sich aber tatsächlich?
Da ionisch Dur entspricht und bereits mit do startet, brauche ich nicht zu transponieren.
do re mi fa so la ti do = ionisch.
Mixolydisch startet auf so, unsere Quelle lautet: so la ti do re mi fa so.
Mixolydisch soll auf do (Ziel) starten. Quelle so = Pos 8, Ziel do = Zeile 5, Pos 8
Alle Tonsilben aus der Zeile "Quelle" werden zu Tonsilben aus Zeilel 5.
do re mi fa so la tu do = mixolydisch
(es ist genau die gleiche diatonische Struktur wie so la ti do re mi fa so)
tu oder li? Da la bereits vorkommt, nimmt man tu. la tu do, statt la li do.
Aeolisch startet auf la, unsere Quelle lautet: la ti do re mi fa so la.
Aeolisch soll auf do (Ziel) starten. Quelle la = Pos 10, Ziel do findet sich in Zeile 3 an Pos 10.
Alle Tonsilben aus der Zeile "Quelle" werden zu Tonsilben aus Zeile 3.
do re mu fa so lu tu do = aeolisch
ri oder mu? Da re schon vorkommt: mu.
si oder lu? Da so schon "verbraucht" ist ... lu.
li oder tu? Da "l" (lu) schon abgehakt ist ... tu.
Für die Alterationen gilt: In der Tonleiter kommt jeder Konsonant (d r m f s l t) genau einmal vor, nicht zweimal. Deshalb statt so-si heißt es si-lu.
Merke: Beim Transponieren in eine Zielzeile ändern sich die Alterationen. Immer. Je nach Ausgangslage können es mehr oder weniger werden.
Der Grund: Da Quelle und Ziel die gleiche diatonische Struktur haben muss sich an den Tonsilben etwas ändern, wenn wir mit einer anderen Silbe starten.
Aufgabe gelöst.
Starten alle Tonleitern auf do kann ich die drei eigentlich sehr unterschiedlichen Tonleitern gut miteinander vergleichen.
- ionisch und mixolydisch unterscheiden sich eigentlich nur in einem Ton (tu).
- ionisch (Dur) und aeolisch (Moll) in dreien.
Beide Aufgaben waren Beispiel für Transponieren aus didaktischen Gründen.
E N D E